Franz Staudigl (1885-1944) – Leidenschaft für Landschaft

Vom 26.03. bis 31.05.2015 fand die Ausstellung “Leidenschaft für Landschaft – Blumen, Bäume und immer wieder Passau – Hals” mit unbekannten Werken von Franz Staudigl statt. Zur Ausstellungseröffnung sprach die Kulturjournalistin Dr. Edith Rabenstein.

Geboren wird Franz Karl Staudigl am 27. März 1885 in Wien als Sohn von Helene Staudigl, einer Weißnäherin, und Franz Klaus, einem Tischlermeister. Auf Drängen seines Vaters lernt er ein Handwerk, Tapezierer. Er bricht diese Lehre aber ab und geht mit 18 Jahre auf die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Auch dies ist für Franz Staudigl nur eine Durchgangsstation. Ein Jahr später wird er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien aufgenommen. Er wurde von seinen Mitschülern, aufgrund seines Temperamentes, Öltiger genannt.


“Andere mögen mir an Geschicklichkeit überlegen sein. Geschicklichkeit ist kein Mangel, aber nicht der Hauptfaktor in der Kunst; was die Menschen im Allgemeinen übersehen, ist die Empfindung!” Diese Sätze schreibt der Maler Franz Staudigl im Alter von 58 Jahren an den Sammler, Vermittler und Kaufmann Bruno Weisensee in Frankfurt. Und er sagte auch:“ Sie, mein Lieber, sind Sammler und Kaufmann und haben den besseren Teil auf dieser sauberen Welt errungen. Ich dagegen war immer nur Maler, schwärmte für Licht und Luft und was dabei herauskam, will ich unterschrieben lassen!”

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Franz Staudigl bleibt zeitlebens ein gegenständlicher Maler, der in verschiedenen Techniken arbeitet. Die Portraits sind wirklichkeitsnah. Tempera auf Papier ist seine bevorzugte Technik; Öl auf Karton, Holz oder – eher selten – Leinwand finden sich aber ebenso wie feine Bleistiftzeichnungen, Kohle, Kreide, Rötel, Tusche, und Mischtechnik, selten auch Aquarelle. Staudigl arbeitet in der Regel mit Vorzeichnungen in Bleistift, bevor er das Blatt in Farbe ausführt.

In der Landkreisgalerie stellen von den 110 gezeigten Arbeiten rund 70 Landschaften dar. In der Ausstellung sind auch Arbeiten aus der Akademiezeit und Stillleben zu sehen. Seine Blumenstillleben waren zu seiner Lebenszeit ein sehr gefragtes Genre.